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Soppexcca

Der Kooperativenverband Soppexcca (Sociedad de Pequeños Productores Exportadores de Café) hat sein Büro in der Stadt Jinotega, der "Kaffeehauptstadt" Nicaraguas, im Norden des Landes.

Soppexcca besteht aus 15 Basis-Kooperativen, in denen insgesamt etwa 500 KleinproduzentInnen organisiert sind. Die Kooperativen liegen weit verstreut auf durchschnittlich 1200 Metern Höhe. Fünf Mitglieder bilden den Vorstand. Die ehrenamtliche Vorstandsarbeit bedeutet für einige von ihnen mehrmals im Monat eine fünfstündige Anreise von ihren Parzellen nach Jinotega.

Insgesamt ist der Frauenanteil unter den Mitgliedern für nicaraguanische Verhältnisse recht hoch, er beträgt ca. 30 %. Außergewöhnlich ist auch, dass es eine Geschäftsführerin gibt. Fátima Ismael hat in der Frauenfrage viel bewegt. Etliche Frauen sind sicher wegen Fátima eingetreten, schließlich lässt sie sich von den Männern nichts vormachen.

Soppexcca hat schon immer viel Wert auf die Steigerung der Kaffeequalität gelegt und unterhält ein Testlabor mit renommierten KaffeetesterInnen, die den BäuerInnen bei der Qualitätsverbesserung in den Pflanzungen und bei der Verarbeitung helfen. Der Erfolg ist durchschlagend: Soppexcca-Kaffee hat mehrmals beim nicaraguanischen Qualitätswettbewerb "Taza de Excelencia" vordere Plätze belegt. Um dem stark ausgeprägten Konkurrenzgedanken in der Kaffeequalitätstestung entgegenzuwirken, nutzt Soppexcca das durch langjährige Erfahrung gewonnene Wissen und bildet auch Mitglieder anderer Kooperativen zu KaffeetesterInnen aus.

Das Engagement von SOPPEXCCA macht nicht bei den eigenen Mitgliedern Halt. Die Kooperative unterstützt beispielsweise den Bau einer neuen Schule, damit die Kinder der Region nicht mehr eineinhalb Stunden zum Unterricht laufen müssen. Die Arbeiterinnen in der Trockenverarbeitungsanlage von SOPPEXCCA wurden zur Gründung einer eigenen Basiskooperative angeregt. "Und wir diskutieren gerade, ob wir den Lohn für die Erntehelfer erhöhen", berichtet Fátima - es ist keine Selbstverständlichkeit, dass dieser mit den Weltmarktpreisen steigt

Für die Erfolge in der Verbesserung der Lebensbedingungen in den Bereichen der Schul- und Erwachsenenbildung, Umwelt und Gesundheit hat SOPPEXCCA den Nachhaltigkeitspreis des US-amerikanischen Kaffeeverbandes SCAA erhalten.

Es ist bemerkenswert, dass sich die Genossenschaft Soppexcca nicht nur für die eigenen Mitglieder engagiert, denn eigene Probleme hat Soppexcca reichlich.

1997 endete die Vorgängerkooperative in einem Desaster. Mehr als eine halbe Million Dollar Schulden bestanden gegenüber europäischen Firmen des fairen Handels, von denen manche dadurch in ihrer Existenz bedroht waren. Sie hatten, wie es im fairen Handel üblich ist, Vorauszahlungen auf Kaffeelieferungen geleistet. Aber es wurde kein Kaffee geliefert, das vorausgezahlte Geld war weg.
Wie sich später herausstellte, hatten Misswirtschaft, Korruption und Bereicherung in der Führung sowie fehlende Kontrolle durch die Mitglieder den Betrieb zerstört.
Die Genossenschaft hat tief greifende Konsequenzen aus ihren Erfahrungen gezogen: Aus Prinzip kann keiner der alten korrupten Kader mitmachen. Es gibt Transparenz, Vollmachten werden nur noch für konkrete Projekte erteilt. Soppexcca hat außerdem Verantwortung für die Schulden der Vorgängerkooperative übernommen und sich zur Überraschung aller Handelspartner verpflichtet, sämtliche Schulden zurückzuzahlen. Das wurde auch von den Mitgliedern unterstützt, die mit der alten Genossenschaft nie etwas zu tun hatten. Sie wollten ein Beispiel dafür geben, dass Schulden zurückgezahlt werden müssen. Das verlangen sie schließlich auch v on ihren Mitgliedern, die aus den Vorauszahlungen des fairen Handels kleine Kredite bekommen, um über das Jahr zu kommen. Die Schulden sind inzwischen vollständig abbezahlt, worauf Soppexcca - zu Recht - sehr stolz ist.

Soppexcca produziert überwiegend konventionellen Kaffee. Die Mitglieder werden jedoch zur Umstellung auf biologischen Anbau motiviert und erhalten entsprechende Fortbildungen. In der ökologischen Produktion sind vor allem Frauen beschäftigt. Seit Kurzem gibt es auch einige Familien, die zusätzlich zum Kaffeeanbau Ökotourismus betreiben.

Interview mit Maria Elia Castillo, Bio-Kaffeebäuerin bei Soppexcca












Kaffeeanbaugebiet

Fátima Ismael, Geschäftsführerin der UCA Soppexcca

Töchter einer Kaffeeproduzentin

Bei der feierlichen Einweihung einer Schule